Harald Maass erhält den Journalistenpreis der Stiftung Datenschutz 2019

Der diesjährige Journalistenpreis der Stiftung Datenschutz wird an Harald Maass verliehen für seine Reportage "Totale Kontrolle", erschienen im SZ-Magazin vom 15. März 2019. Der Text beschreibt die Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren durch die chinesischen Behörden mithilfe allumfassender Überwachung. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Datenmissbrauch im totalitären China - und anderswo
Der Text zeigt in einzigartiger Weise, wie moderne Technik zur politischen Machtausübung ausgenutzt wird und regt zum Nachdenken über den Umgang mit persönlichen Daten an, begründet die interdisziplinär besetzte Jury ihre Entscheidung. In seiner Laudatio würdigte der Vorsitzende Prof. Dr. Lutz Frühbrodt die eindringliche Schilderung des Lebens unter vollständiger Überwachung: „In dieser Reportage wird die Machtfülle anschaulich, die aus der Überwachung resultiert. Die Kontrolle der Kommunikation schränkt die Grundrechte ein – Freiheit braucht Privatsphäre.“ Bernd Adam, Geschäftsführer Deutsche Fachpresse, betont die Notwendigkeit einer objektiven Auseinandersetzung mit dem Thema Datenschutz: „Der Preis zeigt immer wieder, wie vielschichtig das Thema Datenschutz ist – in diesem Jahr besonders unter dem Eindruck staatlicher Überwachung. Herausragende Journalisten wie Harald Maass setzen sich differenziert mit dem Thema auseinander und beziehen unterschiedliche Perspektiven mit ein. Ein wichtiger Beitrag auch zur Meinungsfreiheit!“ 

Der Preisträger
Preisträger Dr. Harald Maass berichtet seit mehr als einem Jahrzehnt aus Asien. In Peking und Hongkong verfolgte er die politische und wirtschaftliche Entwicklung Chinas. Zuvor studierte er Kommunikationswissenschaften in München und Hongkong und promovierte an der FU Berlin. Maass ist Absolvent der Deutschen Journalistenschule und arbeitet als freier Journalist. Die Reportage ist unter schwierigen Bedingungen entstanden: Maass wurde mehr als 50 Mal von der chinesischen Polizei kontrolliert.

Der Preis
Seit 2017 würdigt die Stiftung Datenschutz in Kooperation mit der Deutschen Fachpresse journalistische Texte, die komplexe Themen mit Datenschutz-Bezug ausgewogen und verständlich behandeln. Hauptkriterium der Vergabe ist seit-her eine journalistisch anspruchsvolle und dabei differenzierte Darstellung von Risiken und Chancen, die der Umgang mit personenbezogenen Informationen mit sich bringt.

Die Preisverleihung
Hier finden Sie weitere Informationen und Impressionen zum DatenTag der Stiftung Datenschutz am 13. November 2019 in Berlin.